ausführliche Information als PDF hier

Der Aufbau eines magnetostatischen Schallwandlers (Lautsprechers) unterscheidet sich grundlegend von jenem eines dynamischen. Seine Membrane ist eine hauchdünne Folie, die ungleich schneller und präziser auf Impulse reagiert, als eine Metall-, oder gar eine Papp-Membrane. Kennzeichnend sind doppelt so hohe Dynamikreserven RMS/Peak, nämlich 12dB, statt 6dB. Magnetostaten vermitteln daher ein transparenteres Klangbild, geringere Verzerrungen, aber auch eine bessere räumliche Ortung. Stimmen, egal ob gesprochen, oder gesungen, werden besser verstanden.

Die Membran-Folie des Magnetostaten ist eine ebene Fläche, die bauartbedingt eine Zylinderwelle abstrahlt. Konventionelle dynamische Lautsprecher bilden eine "punktförmige" Schallquelle, die eine Kugelwelle abstrahlt. Erst auf dem Umweg über "Wellenformer" kann diese - kompromissbehaftet, an eine Zylinderwelle angenähert werden.

Die zylinderwellenförmige Abstrahlung ist der dominierende Grund zum Einsatz von linienförmigen Lautsprechern. Auch ein Line Array ist eine Linie, allerdings aufgebrochen in mehrere Boxen, die am Einsatzort zu mehr, oder weniger langen, linienförmigen Arrays kombiniert werden. Die Länge der Linie - und nur diese - entscheidet, ob die Zylinderwelle nur für die Höhen funktioniert, oder auch in den Mitten, oder gar herunter bis in den Grundtonbereich der Stimmen.

Die überwiegende Anzahl von Magnetostaten wird heute als Hochtöner in Größen von typisch 3" bis 6" verwendet und ersetzt Kompressions-Hochtonhörner, oder Kalotten-Hochtöner. Eine interessante Besonderheit stellen Breitband-Magnetostaten dar, die mit Baugrößen bis 50" (1,3m), oder gar 75" (1,9m) hinunter bis 150Hz betrieben werden können und damit in der Lage sind, den gesamten Bereich der menschlichen Stimme zu übertragen.

Magnetostaten werden von Hi-Fi Enthusiasten seit Jahrzehnten favorisiert, aber erst in den letzten Jahren gelang die Entwicklung entsprechender Werkstoffe und Technologien, die dieses Bauprinzip auch für den professionellen Einsatz geeignet machen. Damit ist ein technologischer Durchbruch gelungen, der den Lautsprechermarkt der Zukunft entscheidend prägen wird.